Chorproben – sich einen Reim darauf machen

Chorproben – sich einen Reim darauf machen

Ein Mensch hockt lange am PC,
verspürt der Menschheit ganzes Weh.
Er fühlt sich innerlich ganz leer.
Wenn er nur wollt‘, er könnte mehr!
Und sowieso ist er verzagt,
weil Einsamkeit die Seele plagt.
Er sehnt sich – seelisch abgewrackt –
schlicht nach dem menschlichen Kontakt.
Denn er liebt Musik dergestalt,
dass er sie hört in Bass und Alt,
auch in Sopran und im Tenor –
das stellt er sich gesellig vor!

Hat einer solcherart Beschwerden,
so kann dem Mensch geholfen werden!
Er schätzt Gesang und singt ganz gern
zur Ehre und zum Lob des Herrn?
volkstümlich auch, sowie beim Wein,
lässt sich sogar auf Frauen ein?
Der sei gescheit und sei kein Tor,
und singt hier im Gemischten Chor!
Er lernt, wie’s klingt aus seinen Lungen,
wenn er den Fleischhund vorgesungen,
und manche Laute hessisch klingen,
die wahre Sänger klassisch singen.

Er blockt den Montag im Kalender
und singt hinfort bei Manfred Bender.

In eine Liste eingetragen
lernt er sogleich, sich „Du“ zu sagen,
startet mit Klopfen und Gymnastik –
das ist gut für die Atems-Spastik.
Er preist das Wahre Gute Schöne
und hat dafür – o Wunder – Töne!
Er lernt im Chor, anstatt zu hecheln,
dem Publikum zulieb zu lächeln.
Und bleibt danach in froher Runde
mit „Tassen hoch!“ noch manche Stunde.
Und ruckzuck ist er richtig da
in diesem Chor im Eschborn K.
Im Konzert lauschen Kind und Kegel.
Der Chorchef heißt jetzt Heiner Högel.

     (Hinrich Eylers)